Jan von Flocken: Kriegerleben – von Caesar bis Patton

 16,90

Auf Lager

Ein kleinwüchsiger Kastrat, ein 17jähriges Bürschlein, ein Landwirt ohne jegliche militärische Erfahrung und ein alternder Stabsoffizier, der in 50 Dienstjahren nicht mehr als eine Kompanie geführt hat – niemand besaß Anlaß, in diesen Männern ein überragendes Feldherrentalent zu erblicken. Und doch erwiesen sich Narses, König Karl XII. von Schweden, Oliver Cromwell und Helmuth von Moltke schließlich als großartige Strategen. Selbst ein Mann wie Caesar, der bis zu seinem 42. Lebensjahr mehr durch politische und sexuelle Affären aufgefallen war, wuchs in den Stunden der Bewährung über sich hinaus.

geb. 256 Seiten

Artikelnummer: 1701-050-1 Kategorien: , , , , Schlagwörter: , ,

Aus dem Vorwort:
Der Spartanerkönig Pausanias stand im September 479 v. Chr. einem riesigen persischen Heer gegenüber. Unweit des Städtchens Plataiai hatten die verbündeten Griechen Position bezogen. Sollte man nun das befestigte Perser-Lager über den Fluß Airopos angreifen? Oder einen Flankenmarsch unternehmen, oder abwarten, oder sich zurückziehen? Die traditionell streitlustigen Hellenen gaben Pausanias immer neue und kontroversere Ratschläge. Schließlich beendete der Kommandeur das Debattieren mit dem ironischen Stoßseufzer: „Wie zahlreiche Feldherren habe ich doch und wie wenige Soldaten!“

Dieses Wort des Pausanias (der übrigens die Schlacht bei Plataiai glänzend gewann) illustriert das Dilemma im Dasein großer Feldherren: Viele sind berufen, aber nur wenige auserwählt. Manchmal werden gerade jene auserwählt, von denen es ihre Zeitgenossen am wenigsten erwarteten. Von ihnen soll hier die Rede sein. Niemand am byzantinischen Hof nahm den schmalbrüstigen Eunuchen Narses sonderlich ernst, bis er die Ostgoten vernichtete. Wellington galt anfangs als unerfahrener Salongeneral, König Karl XII. von Schweden als größenwahnsinniges Bürschlein.

Selbst Moltke, der bis zu seinem 66. Lebensjahr an keinem größeren Gefecht teilnahm, hielt man für einen Schreibstubengelehrten, der wenig Ahnung von militärischer Praxis hatte. Und was soll man über Oliver Cromwell sagen, den schlichten, frommen Landedelmann, der vor dem Ausbruch des englischen Bürgerkrieges keinerlei Kampferfahrung besaß?

Heute zollt die Nachwelt diesen Männern Respekt als bedeutende Heerführer. Sicher hat dabei auch ein schwer faßbares Faszinosum mitgewirkt, das man als „Fortune“ oder Glück des Tüchtigen bezeichnen kann. Wie wankelmütig dieses Glück häufig ist, wußte schon Friedrich der Große:

„Von Schicksalslaunen hängt man ab im Kriege.
Wie ernsthaft man um den Erfolg sich müht,
Nur jener siegt, dem auch der Schlachtengott gewogen.“

Um dieses Glück zu erzwingen, sollte ein erfolgreicher Feldherr, so der Preußenkönig in seinen „Generalprinzipien des Krieges“, auch über schauspielerische Talente verfügen. „Denn die Kunst, seine Gedanken zu verhüllen oder sich zu verstellen, ist für den Leiter großer Unternehmungen unentbehrlich … Deshalb muß der Heerführer gleich einem Schauspieler jenes Gesicht zeigen, welches ihm seine Rolle vorschreibt … Beim Eintreffen einer schlimmen Nachricht zeige er sich ungerührt, prahle mit der Zahl und Größe seiner Hilfsmittel. Öffentlich verachtet er den Feind, im geheimen zollt er ihm Hochachtung.“

INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort
Julius Caesar – Er kam, er sah, er siegte –
Narses – Ein Eunuch vernichtet die Ostgoten –
Juan d‘Austria – Triumphator des Mittelmeeres –
Oliver Cromwell – Eiserne Disziplin –
Karl XII. – Tragödie eines Heldenkönigs –
Alexander Suworow – Feldherr ohne Niederlage –
Wellington – Napoleons ebenbürtiger Rivale –
Helmuth von Moltke – Esprit der Schlachten –
Reinhard Scheer– Sieger über Britanniens Seemacht –
George S. Patton – Kriegsgott im Panzer –
Literaturauswahl
Namensregister

Gewicht 0,350 kg

Das könnte dir auch gefallen …

  • COMPACT-Geschichte 1: Jan von Flocken: 1000 Jahre Deutsches Reich

    Unser tausendjähriges Reich. Als 919 König Heinrich zum ersten deutschen König gewählt worden war, lag eine dunkle Zeit von Streitigkeiten über den Nachfahren Karls des Großen.

    Erst jedoch mit Kaiser Otto I. erstrahlte unsere Nation in einem ersten Glanz. Später erlebte unsere Heimat Niedergänge und bittere Kriege wie den Dreißigjährigen. Dieser jedoch brachte nicht nur den westfälischen Frieden, sondern auch unser aller Formel für generelle Amnestie: allen wird alles vergeben. Dass die letzten zwei Jahrhunderte besonders rasant vergingen, liegt nicht nur an der industriellen Revolution, auch neue Mächte betraten die Bühne. Die USA sorgten sich mit ihrem Kriegseintritt 1917 um ihre britischen Anleihen und auch für unsere größte Schmach in der Moderne: 1919 Versailles. Das Deutsche Reich ward untergegangen. Jan von Flocken führt großartig durch unsere Geschichte und zugleich sehr unterhaltsam.

  • Unser Vermächtnis aus 2000 Jahren

    COMPACT-Geschichte 2: Jan von Flocken: Deutsche Helden – Unser Vermächtnis aus 2000 Jahren

    Deutsche Helden müsste die Welt, tollwütigen Hunden gleich, einfach totschlagen.“ Dieser Satz Joschka Fischers liegt schon etwas länger zurück, zeigt aber das Dilemma im Umgang mit unseren Helden. Jan von Flocken kennt diese Befindlichkeiten nicht. Im Gegenteil, Fischers Satz lässt von Flocken zur Höchstform auflaufen: „Was der Staat und seine besoldeten Helfershelfer an Schulen, Universitäten, Instituten, Medien etc. seit Jahrzehnten exekutieren: das Verschwinden unserer von Helden maßgeblich geprägten Vergangenheit im ewigen Orkus des Totschweigens – es soll ihnen nicht gelingen.“ Dieser Satz aus von Flockens Vorwort ist gleichsam Programm und Mission für vorliegenden Band. Herausgekommen ist wieder ein Lesevergnügen der besonderen Art.

  • Jan von Flocken: 111 Geschichten zur Geschichte

    Von Nofretete bis Evita Peron

    Ein Jahr lang hat der Autor in loser Folge in einer Kolumne bei Welt online Kurzgeschichten und Anekdoten aus der Geschichte, eben Geschichten zur Geschichte veröffentlicht. Der überwältigende Zuspruch zu seinen Seiten bewogen nunmehr seinen Verlag, die schönsten und interessantesten auszuwählen und in Buchform zu veröffentlichen.

    Motto

    „Glaubt nicht, es sei so ganz und gar phantastisch
    Dies hübsche Lied, das ich euch freundlich biete!
    Hört zu: es ist halb episch und halb drastisch,
    Dazwischen blüht manch lyrisch zarte Blüte;
    Romantisch ist der Stoff, die Form ist plastisch.
    Das Ganze aber kam aus dem Gemüte.“

    Heinrich Heine: Almansor. Eine Tragödie (1821)

    288 Seiten, Softcover, farblich illustriert

     

  • Jan von Flocken: 99 Geschichten zur Geschichte

    Von Ramses II. bis J. F. Kennedy

    Auch dieses Buch will – wie schon die „111 Geschichten zur Geschichte“ – mit Lust und Laune eine Schneise durch die Welthistorie bahnen. So erfährt der geneigte Leser unter anderem:

    Wie eine Frau das Römische Weltreich herausforderte.
    Warum es im Jahre 1242 keinen Papst gab.
    Die Wahrheit über den Orden der Illuminaten.
    Eine Rede, die Kaiser Wilhelm II. nie gehalten hat.

    280 Seiten, Hardcover, farblich illustriert

  • Jan von Flocken: Der Fluch des Tempelritters

    Der Autor Jan von Flocken über sein Buch: „Es ist das beste, was ich bisher geschrieben habe…“

    Der Leser wird zurück versetzt in das Frankreich im späten Mittelalter. Anhand eines Fluchs zeigt Flocken das Aussterben einer Herrscherdynastie. Dass dabei die spannende und tragische Geschichte der Tempelritter erzählt wird, gehört zum Kern des vorliegenden Werkes. Wer in die Geschichtsbücher schaut, wird feststellen, dass der Roman auf wahren Begebenheiten beruhen könnte. Fiktion verschmilzt hier mit der Wirklichkeit.

    264 Seiten, Hardcover

Zuletzt angesehen

  • Ronald Thoden (Hg): Terror und Staat: Der 11. September - Hintergründe

    Ronald Thoden (Hg): Terror und Staat

    Der 11. September – Hintergründe und Folgen

    „… Demokratische Gesellschaften wie die Vereinigten Staaten sorgten für Maßnahmen, um die einheimische Bevölkerung zu disziplinieren und unter dem Deckmantel der ‚Bekämpfung des Terrors’ unpopuläre Entscheidungen zu fällen, wobei sie das Klima der Furcht ausnutzten … die Ereignisse des 11. Septembers haben in einigen Fällen zu einem Wandel geführt, dessen Folgen bedeutsam und nicht besonders anziehend sind.“ Noam Chomsky

    Diese nicht „besonders anziehenden“ Folgen veranlassten Ronald Thoden, kompetente Autoren zu gewinnen, um diese Folgen aufzuzeigen und den Hintergründen nachzugehen. Herausgekommen ist ein Sammelband, in dem neben Chomsky, Michel Chossudovsky, Peter Dale Scott, Nafeez Ahmed, Michael C. Ruppert, Dieter Elken, Anneliese Fikentscher, Regine Igel, Knut Mellenthin, Andreas Neumann, Michael Opperskalski, Horst Schäfer, Eckart Spoo, Alexandra Bader zu Wort kommen.

    336 Seiten, gebunden

  • Martin Wehrmann: Geschichte von Pommern. Von der Urzeit bis 1919

    Martin Wehrmann: Geschichte von Pommern

    Von der Urzeit bis 1919

    Das zweibändige Werk „Geschichte von Pommern“ des Historikers und Gymnasiallehrers Dr. Martin Wehrmann erschien erstmals 1904/06 und gilt bis heute als grundlegende Arbeit der pommerschen Landeskunde. Die zweite Auflage, nun mit einem vollständigen Neusatz, inhaltlich aber unverändert, neu aufgelegt, berücksichtigt die geschichtliche Entwicklung Pommerns bis zum Ende des Ersten Weltkrieges.

    Wehrmanns Arbeitsweise besticht durch die strikte Orientierung an den historischen Quellen. Das Ergebnis seiner Studien mündet daher in eine Gesamtdarstellung der Geschichte Pommerns, die sachlich, zuverlässig, wissenschaftlich fundiert und – trotz des erkennbaren Bemühens, entmythologisierende Geschichtsschreibung zu betreiben – zudem auch noch gut lesbar und für ein breites Lesepublikum allgemeinverständlich formuliert ist.

    rd. 610 Seiten, zahlreiche Abb, broschiert in 2 Bänden

  • Daniele Ganser: Europa im Erdölrausch Folgen gefährlicher Abhängigkeit

    Daniele Ganser: Europa im Erdölrausch

    Folgen gefährlicher Abhängigkeit

    88 Mio Fässer Erdöl werden weltweit täglich verbraucht. Das sind 44 Supertanker. Woher kommt das Öl? Wie hat es die europäische Geschichte in den letzten 150 Jahren beeinflusst? Und vor allem: Warum geht es uns jetzt aus?

    Daniele Ganser, Peak-Oil-Experte und Friedensforscher, legt die erste Gesamtdarstellung zu Europas Erdöl-Abhängigkeit vor. Er schildert den Beginn der Erdölindustrie, das durch billige Energie angetriebene Wirtschaftswachstum, die Erdölkrisen der 1970er-Jahre und die Hintergründe des andauernden, blutigen Kampfs ums Erdöl bis hin zu den jüngsten Kriegen im Irak und in Libyen.

    414 S., broschiert

Scroll To Top
Close
Close

Anmelden

Registrieren

Ein Link zum Erstellen eines neuen Passwort wird an deine E-Mail-Adresse gesendet.

Warenkorb

Close
Jan von Flocken: Kriegerleben - von Caesar bis Patton
Jan von Flocken: Kriegerleben – von Caesar bis Patton