Andere Leser über dieses Buch
Rauchsäulen
In einem Interview zu seinem neuen Buch meinte Hein auf der Leipziger Buchmesse, er habe sich längst daran gewöhnt, ein Außenseiter zu sein, andernfalls würde ihm wohl etwas fehlen. Zum Außenseiter wird man schnell, wenn man nicht mit den Wölfen heult. Davon, dass das nie seine Sache war – weder vor noch nach der Wende – legt dieses Buch Zeugnis ab. In 28 Anekdoten verarbeitet er persönliche Erfahrungen und Zumutungen in zwei politischen Systemen.
Gegenlauschangriff
Ein wunderbares Episodenbuch von Christoph Hein
sehr durchdachte Konzeption
Von den Reparationen nach dem heißen Krieg, der Ostpolitik der DDR-Führung, die sich nicht so ganz freiwillig vom Revanchismus verabschiedete, dann nicht müde wurde, dies Vertriebenenverbänden in der Bundesrepublik immer wieder vorzuwerfen, spannt Hein den Bogen bis zum einheitlichen Deutschland, hier als auch selbst betroffener Sprecher für die Verlierer dieses Vereinigungsprozesses, ein Geschehen auf Augenhöhe, wenn man die bundesdeutschen Hühneraugen mit einbezieht. Wie viel niedergetreten wurde von der unantastbaren Würde der 15 Millionen Beitretenden, hat Hein als verschmähter Intendant selbst erfahren, hat er anekdotisch auch zu Heiner Müller niedergeschrieben und ins Verhältnis gesetzt mit dem ministeriellen Vakuum in den bundesdeutschen Behörden, die sich der Aufgabe der Wiedervereinigung vor 1989 widmen sollten.